Katarakt (Grauer Star)

Was ist eine Katarakt oder Grauer Star? 

Bei der Katarakt oder dem Grauen Star handelt es sich um eine Trübung der natürlichen Augenlinse. Der Graue Star ist nicht zu verwechseln mit dem Grünen Star. Außer der Namensähnlichkeit haben beide nicht sehr viel gemeinsam.    

Die Linse im Auge hat die gleiche Funktion wie die Linse oder das Objektiv in einem Fotoapparat. Wenn diese Linse sich eintrübt, wird das Bild unscharf, verschwommen. Man sieht wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Auch die Blendungsempfindlichkeit nimmt zu. Betroffene merken dies vor allem nachts beim Autofahren. Farben verblassen. Die Farbe der Pupille wird heller und verändert sich von schwarz nach grau, gelblich oder weiß.

Wie kommt es zu dieser Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse? 

Der Graue Star ist vorwiegend eine Erkrankung, die erst nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Es handelt sich also meistens um eine altersbedingte Trübung der Linse, die eine fortschreitende Sehverschlechterung verursacht. Doch schlechtes Sehen wegen einer Katarakt muss nicht sein. Auch ältere Menschen haben einen berechtigten Anspruch auf Lebensqualität. Und dazu gehört das Sehen. Deshalb sollte jeder ab dem 40. und erst recht ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig zum Augenarzt gehen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? 

Geheilt werden kann ein Grauer Star mit Medikamenten nicht. Doch kann in den meisten Fällen durch eine Operation die Sehkraft wieder hergestellt werden. Eine Staroperation zählt mittlerweile zu den häufigsten und sichersten Operationen überhaupt. Dieser Routineeingriff gilt als effektivste medizinische Behandlung. Allein in Deutschland werden jährlich über 500.000 Katarakt-Operationen erfolgreich durchgeführt. Die Komplikationsrate ist sehr gering.    

Bei der Katarakt-Operation wird die getrübte Linse entfernt und durch eine kleine künstliche Linse ersetzt. Wann der richtige Zeitpunkt für diesen Eingriff gekommen ist, klären wir gemeinsam mit dem Patienten ab. Operiert wird in der Regel immer nur ein Auge, das Zweite folgt dann später. Die Operation ist schmerzlos und ohne große Belastung. Vorher erfolgt eine umfassende Untersuchung und Beratung. In den meisten Fällen wird die Kataraktoperation ambulant und unter örtlicher Anästhesie durchgeführt.

Was bringt eine Operation? 

Eine Verbesserung des Sehens tritt meist schon in den ersten Tagen nach der Operation ein. Doch wird die endgültige gute Sehschärfe meist in den nächsten Wochen nach der OP erreicht. Bei der Voruntersuchung werden die Werte der neuen Linse zwar so genau wie möglich berechnet, doch ist in der Regel auch weiterhin eine schwache Brillenkorrektur für die Nah- oder Fernsicht erforderlich. Wochen oder Monate kann es nach der Star-Operation noch einmal zu einer allmählichen Sehverschlechterung kommen. Diese Erscheinung nennt man Nachstar. Ohne erneute Operation werden diese Trübungen aber mit einem Laser endgültig beseitigt, gutes Sehen ist dann sofort wieder möglich.

Das besondere Angebot – Sonderlinsen 

Bei der Wahl der Kunstlinse gibt es zur standardmäßig implantierten monofokalen Linse interessante Alternativen. Mit einer Monofokallinse ist das Sehen ohne Brille in der Regel entweder nur in der Ferne oder in der Nähe möglich. Für die jeweils andere Distanz ist weiterhin eine Brille nötig. 

Hier gibt es die Möglichkeit, eine Multifokallinse zu implantieren. Mit dieser Mehrstärken bzw. Multifokallinse haben Sie die Chance, ganz auf Ihre Brille zu verzichten zu können – sowohl in der Ferne als auch in der Nähe. 

Mit der Add-On-Linse ist eine weitere Verbesserung gelungen. Ähnlich wie bei der Multifokallinse kann auch bei der Add-On-Linse auf eine Brille verzichtet werden. Zusätzliche Vorteile: Die spezielle Kunstlinse bietet eine noch bessere Optik, eignet sich für nahezu alle Fehlsichtigkeiten und kommt auch für Patienten infrage, die sich bereits früher für eine Monofokallinse entschieden haben. Das bedeutet, dass Patienten, die bislang aufgrund der Monofokallinsen zusätzlich noch auf eine Brille angewiesen waren, jetzt die Chance für ein Sehen ohne Brille haben. Die Add-On-Linse wird zusätzlich (Huckepack-Verfahren) zur bereits bestehenden Monofokallinse im Auge implantiert. 

Falls bei Ihnen jetzt erst aktuell eine Katarakt-Operation geplant ist, können Sie von Anfang an von dieser neuen Linse profitieren. Sie erhalten dann eine Basislinse und zusätzlich die zweite Linse, das eigentliche Add-On.    

Die Vorteile von Add-On-Linsen auf einen Blick:

  • Gutes Sehen ohne Brille

  • Bessere Optik

  • Praktisch alle Fehlsichtigkeiten sind korrigierbar

  • Auch für bereits operierte Patienten geeignet

Zudem gibt es spezielle Filterlinsen, z.B. die Blaufilterlinse, welche durch das Filtern von energiereichem Licht einen Schutz insbesondere der Makula bieten, ohne dass der Seheindruck durch die Filterwirkung verfälscht wird. Des Weiteren gibt es torische Linsen, welche eine vorbestehende Hornhautverkrümmung korrigieren können oder asphärische Linsen zur Verbesserung des Kontrast- und Dämmerungssehens und zur Reduktion der Blendempfindlichkeit.    

Diese sogenannten Sonderlinsen übersteigen jedoch in der Regel den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.  

Wenn Sie dennoch an der Vorsorgung mit einer speziellen Kunstlinse interessiert sind, sprechen Sie uns an. Wir informieren und helfen Ihnen gerne.